wir reisten weiter. hielten im kuehlen puno. spazierten durch die kolonial gepraegte, hierdurch bitter-schoene aber teilweise auch sauarme grossstadt arequipa. wanderten im colca-tal mit seinen bis zu 3.400 Meter tiefen (und damit den us-amerikanischen grand canyon uebertreffenden) schluchten unter den verschneiten vulkanen am horizont. und verabschiedeten uns von peru im angenehmen tacna (was aus der sprache der quechua stammt und heisst: "ich herrsche an diesem ort" :)).
die einblicke in den sueden des landes vermittelten uns ein bild,
welches dem boliviens aehnelt, wenngleich peru wirtschaftlich staerker und
etwas strukturierter sein mag.
auf dem land bestehen die meisten haeuser aus
steinbloecken. statt glasscherben oder metallspitzen schuetzen oft viele kleine
Kakteen auf den haeuserwaenden vor einbrechern.
in busbahnhoefen kauft man erst
sein ticket beim anbieter und anschliessend zahlt man bei einem anderen
schalter separat die terminal-steuern.
uns fiel zudem die lustige und intensive
dreiradkultur auf, die zum teil auch das taxigewerbe bestimmt.
wie in bolivien
ist auch hier die kaffeekultur mager ausgepraegt, obwohl die bohnen aus diesen
regionen stammen. ein kaffee zum mitnehmen wird in eine kleine plastiktuete
geschuettet und mit dem strohhalm getrunken.
die huete sind noch bunter.
und
arm ist es hier auch, mal eher schlicht, mal bitterlich und mal ganz duester.die armut brachte mich auf unserer reise immer wieder zum nachdenken, wo die grenze liegt zwischen kultur, tradition und entscheidung zum einen, not zum anderen. wenn die menschen zwoelf stunden an sieben tagen der woche auf der strasse sitzen und ihre waren verkaufen. ihre kinder gelangweilt neben ihnen liegen oder mitarbeiten. das fleisch ungekuehlt auf den markttischen rumliegt. wasser auf toiletten staendig fehlt. vieles handschriftlich erledigt wird. kleidung oft aufwendig im bach gewaschen wird. die strassen zum teil nur aus geroell bestehen. zwischen 30 und 45% der peruaner ausserhalb der grossstaedte nicht lesen und schreiben koennen. die preise der taxis und hostels so existenzbedrohend niedrig sind. historische schaetze dem wandel der zeit ausgesetzt werden und verkommen. ich wusste oft nicht, ob ich die menschen bemitleiden sollte. oder ob sich meine ideale schlicht nicht mit deren decken muessen.
bolivien und peru hinterlassen uns fragen und auch viele
bedrueckende erkenntnisse, die uns zugleich auch das hohe niveau chiles vor augen fuehrten. doch sind es spannende erfahrungen, die uns zuteil wurden.
beide laender bieten neben ihrer interessanten kultur ein landschaftlich
einzigartiges spektakel. und sie unterstrichen uns mit ihrem kontrast das
grosse glueck, das uns das leben beschert hat.
nach etwa 3.300 kilometern in ueber 70 stunden in holprigen
bussen flogen wir von chiles noerdlichster wuestenstadt arica zurueck nach
santiago.
wir fuehlen uns um viele erlebnisse reicher und sind zugleich auch
froh, dass dieser rastlosen zeit nun etwas bodenstaendigkeit folgt. als wir die
die grenze von peru nach chile ueberschritten, atmeten wir durch. "endlich
zu hause".
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