la paz, die hoechste grosstadt der welt, liegt wie eine
fette spinne mitten auf den anden und zieht sich auf etwa 4.000 metern durch
die taeler und ueber die huegel der gebirge. das stadtbild ist gepraegt von
einem meer an roten backsteinhaeusern, die fast schon surreal an den haengen
kleben, sich meist noch im bau befinden oder vielleicht auch nie fertig werden.
die metropole ist eine einzige ansammlung von maerkten. grosse einkaufslaeden sucht
man hier wie wohl in ganz bolivien aber vergeblich.
auch ampeln gibt es kaum. und
die busse tragen ihre eigenen namen: soltero (single). sin rival (ohne gegner).
rapido furioso (schnell und furios). suavecito (zaertlich). buen amigo (guter
freund). libre como el viento (frei wie der wind). oder oh que linda la paz
(oh, wie schoen ist la paz / der frieden). auf den Strassen laufen die cholas,
frauen mit bunten, breiten roecken, stets ware oder einem kind auf dem ruecken
und ihrem beruehmten bowlerhut, den sie bei regen in einer plastiktuete
eingewickelt aufsetzen.
la paz ist ueberdies auch eine hochburg der
kriminalitaet suedamerikas. uns blieben die an den laternen aufgehangenen puppen
im kopf und die graffiti. "ladrón pillado será quemado", erwischter
dieb wird verbrannt. ich las, dass diesen worten der lokalen
"buergerinitiative" mitunter auch taten folgen.
der tropische regenwald liess uns etwas auftauen mit seinem
feucht-warmen klima. in den gruenen huegeln verfangen sich die nebelschwaden. die
bunten voegel segeln durch die bananenstauden. und die muecken sind sehr
unaufdringlich, ihre stiche dafuer um so nachhaltiger.
ein zaeher konflikt mit der bolivianischen migrationsbehoerde
wegen irgendwelcher fehlender zettel holte uns etwas aus dem urlaubsrhythmus.
waehrend wir um geld und gerechtigkeit stritten, baten wir den wartenden busfahrer
um vermittelnde hilfe. er komme gleich hinzu, sagte er. und fuhr, zum glueck
ohne unsere sachen, einfach ab. vielleicht gehoeren auch solche erfahrungen zu
reisen in diesen laendern mit deren realitaet. erschoepft und verbittert
erreichten wir den wunderschoenen titicacasee, seine maerchenhafte inselwelt
und copacabana (dem bolivianischen namensgeber fuer den beruehmten
brasilianischen strandort in rio). der see besaenftigte uns.
hier war gerade karnevalszeit, die in bolivien exzentrisch gefeiert wird. mit taenzen und musik, mit deko und kostuemen, vor allem aber mit wasserschlachten und alkohol. am letzten karnevalstag waren alle erwachsenen kollektiv betrunken. ihre geschaefte fuehrten sie dennoch, nur mit noch weniger enthusiasmus und verkaufslust. und wir hatten ein komisches gefuehl, als wir mit dem boot ablegten und der kapitaen nur mit muehe reden und kaum gerade stehen konnte.
mit dem ende des wuseligen festes verliessen wir bolivien
und ueberquerten die grenze zu peru. hier erzaehlte uns der taxifahrer heiter,
dass gerade der karneval begonnen hat :)…
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