... waehrend uns an den wochentagen die bewerbungsmaschinerie und das zaehe warten auf antworten fest im griff hat, versuchen wir an den wochenenden weiter rauszukommen und die vielen stunden vor dem rechner mit der tollen natur, kultur und mit freunden zu kompensieren. so setzen wir uns in den bus und fahren ins umland, lernen fischerdoerfer kennen, widmen uns valparaísos kunst und museenlandschaft, gehen in parks, treffen alte bekannte und besuchen santiago.
bei unserem letzten gemeinsamen aufenthalt in der hauptstadt
stand ein besonderer anlass an. ich durfte zum ersten mal einer chilenischen trauung beiwohnen. eine cousine
von fernanda heiratete. wobei… da geht es schon los. cousine, tante, onkel, so
nennt man hier jeden, den man irgendwie gern hat und mit dem man in einer nicht
mal zwingend verwandtschaftlichen beziehung steht. bei dem zahlenreichen umfang
einer traditionellen chilenischen familie wissen ihre mitglieder oft auch nicht
mehr so genau, wo lang eigentlich die aeste ihres stammbaums zum anderen fuehren.
nun hatte man uns also recht kurzfristig zur trauung einer „cousine“ eingeladen. es war sonntagmorgen und langsam zeit loszufahren, die wege in
santiago sind lang und die strassen oft voll.
in anbetracht unserer bunten neuen heimat und des vielseitigen geschehens in unserem alltag fuehlen wir uns alles in allem von einer sehr anregenden, lebendigen und spannenden szenerie umgeben. ein paradies, um sich nicht in den von zweifel und sorge gepraegten faengen der jobsuche zu verlieren. ich denke oft: arbeitslosigkeit ist echt scheisse. aber es gibt wohl keinen besseren ort als diesen, um arbeitslos zu sein. und: vielleicht mag das warten auch helfen ganz und gar anzukommen.
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