wir sassen im sand auf den hohen duenen von
wilderness, blickten auf den rauen indischen ozean und fragten uns, wie es
weiter gehen soll. ich war fertig mit dem studium, fernanda fast. gerade,
2009, machten wir einen freiwilligendienst in suedafrika. und was wuerde jetzt
kommen? deutschland hatte uns bereits viele jahre gemeinsam beheimatet und wir
fuehlten uns wohl in muenster. aber fernanda war weit weg von ihrer familie.
und wir vermissten dort das spektakel, die natur, das meer, die berge. wir hatten
sehnsucht nach chile.
aber ein leben in chile, das ist nicht ohne, ausser
man findet arbeit in der wirtschaft oder hat geerbt. wenn wir das also ernst
meinten, muessten wir uns ganz eigene verdienstwege erschliessen, um uns nicht mit
dem existenzminimum arrangieren zu muessen. und dann kam uns die idee: neben
der sozialen arbeit wuerden wir einen zeltplatz eroeffnen. vor den fuessen des
pazifiks, unter der warmen sonne, mit entspannten reiseverliebten.
wenige monate spaeter kehrten wir von
suedafrika nach deutschland zurueck. wir begannen zu arbeiten, zu sparen, zu
rechnen, zu planen. und je konkreter unsere gedanken wurden, desto ferner
rueckte das bild des zeltplatzes in unseren koepfen. die sparplaene erschienen uns bald utopisch, unsere ziele stiegen, die zeit verging. und auch die idee selber ueberzeugte uns
bald nicht mehr. es erschien uns zu teuer, zu sprunghaft, zu aufreibend, zu
ertraglos. aber bei dem kernvorhaben blieb es: wir packten die rucksaecke und zogen
nach chile.
mittlerweile ist valparaíso bald schon ein
dreivierteljahr unsere neue heimat. und wir fuehlen uns pudelwohl in der stadt,
in unserem umfeld, in dieser wilden kulisse. doch ein altes thema beschaeftigt
uns nach wie vor: wie finanzieren wir uns? die arbeitssuche verlief aeusserst
schwergaengig und raubte uns den letzten nerv. die segel streichen wollen wir
deswegen noch lange nicht. aber wir sind auch nicht gut im warten. wir
beschlossen, die dinge in die eigenen haende zu nehmen.
also doch der zeltplatz?...
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