wir beide, fernanda und ich, strebten seit langer zeit
danach, unsere sachen zu packen, rauszukommen und unseren weg in chile fortzusetzen.
doch wurde mir in diesen momenten sehr bewusst, dass wir, ob wir wollen oder
nicht, unserer unterschiedlichen herkunft tribut zollen muessen. so sehr
fernanda in all den jahren deutschland als heimat erlebte und ich fernweh nach
chile empfand, so unterschiedlich waren doch unsere gefuehle mit dem beginn
dieser reise. fernanda strahlt, ist aufgeregt, in ihrem neuen alten zu
hause angekommen und ungemein gluecklich. ich bin vielmehr bewegt von den
abschieden von meiner familie und meinen freunden, verwirrt, etwas orientierungslos
und brauche zeit, um das alles zu verstehen. eine binationale ehe ist in so
vielen facetten bereichernd, doch hat auch ihren preis.
freitagmorgen landeten wir in der pulsierenden grossstadt
santiago. klarer himmel und etwa 35 grad gaben uns schnell zu verstehen, wo wir
sind. wir liessen uns bei fernandas eltern in la florida nieder, dem vorort der
sechs-millionen-metropole, genossen die zeit im hause gómez nach den jahren
der distanz, erzaehlten uns von vergangenen ereignissen, lachten viel und assen
im schatten der orangen- und avocadobaeume im garten des kleinen wohnung. vater
don fernando hat 80 kilo fleisch besorgt, alles bio, eine der zwei kuehe von
fernandas grosseltern wurde fuer diesen anlass geschlachtet.
bei einem kleinen abendspaziergang im viertel liess ich dann meine eindruecke etwas sacken, betrachtete die berge ueber der stadt und schlaengelte mich entschlossen an den wie ueblich klaeffenden strassenkoeter vorbei. atmete etwas durch. ich bemerkte, dass ich in einer sackgasse steckte, und die hunde, dass ich hier also nicht hingehoere. der ton wurde aggressiver, dann biss einer der drei zu. die fünf kleinen zahnabdruecke in meiner linken wade sind nun ausdruck meines sinneswandels. bisher fand ich das freie hundeleben auf den strassen chiles eher sympathisch bis amüsant. doch ist es eben auch gefaehrlich, schmutzig, problematisch. fuer mensch wie tier.
bei einem kleinen abendspaziergang im viertel liess ich dann meine eindruecke etwas sacken, betrachtete die berge ueber der stadt und schlaengelte mich entschlossen an den wie ueblich klaeffenden strassenkoeter vorbei. atmete etwas durch. ich bemerkte, dass ich in einer sackgasse steckte, und die hunde, dass ich hier also nicht hingehoere. der ton wurde aggressiver, dann biss einer der drei zu. die fünf kleinen zahnabdruecke in meiner linken wade sind nun ausdruck meines sinneswandels. bisher fand ich das freie hundeleben auf den strassen chiles eher sympathisch bis amüsant. doch ist es eben auch gefaehrlich, schmutzig, problematisch. fuer mensch wie tier.
nach den tagen bei der familie, etwas in der natur, nach spaziergaengen durch die viertel, der
vergeblichen suche nach guten fahrraedern und nach zum verrueckt werdenden
und erstmal ergebnisfreien behoerdengaengen bezueglich meines visums fahren wir morgen (dienstag) raus in unsere
eigentliche neue heimat. valparaíso. uns erwarten einige wohnungsbesichtigungen.
und wir werden etwas die luft dieser besonderen stadt schnuppern. unserer neuen heimat.
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